Insektenfreundliche Saatgutmischung: Diese Blumen sollten in keiner Blühmischung fehlen

Ein Team um Natasha de Vere vom Naturkundlichen Museum in Kopenhagen hat sich auf die Suche nach der idealen Saatgutmischung für Wildblumenwiesen begeben. Ziel war es, einen Mix aus Arten zu identifizieren, der sowohl zu einem optisch ansprechenden Ergebnis führt als auch möglichst vielen der in Not geratenen Bestäubern ein Angebot macht. Das Resultat haben die Fachleute jetzt im Journal »Plants, People, Planet« publiziert.
Dabei zeigte sich, dass es lohnt, auch nicht heimische Arten zu integrieren. Mit ihnen lasse sich unter anderem der Zeitraum ausdehnen, in dem Blüten auf der Wiese stehen. Auch bei der Optik punkten solche inzwischen ohnehin recht verbreitete Neophyten wie das Marokkanische Leinkraut oder die Gemeine Kosmee, fanden de Vere und Team. Hinzu kommen noch die so genannten Archäophyten. Das sind Pflanzen, die vor so langer Zeit vom Menschen eingeführt wurden, dass sie inzwischen nicht mehr als fremd wahrgenommen werden. Paradebeispiel ist die Kornblume, die besonders bei Hummeln beliebt ist. Ein Magnet für Schwebfliegen und Solitärbienen ist die gelb blühende Wucherblume, die ebenfalls zu den Archäophyten zählt.
Im Endergebnis kommen die Wissenschaftler auf die folgenden zehn Arten als Basis einer besonders insektenfreundlichen Blühmischung:
- Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)
- Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis)
- Kornblume (Centaurea cyanus)
- Wegerich-Natternkopf (Echium plantagineum)
- Wucherblume (Glebionis segetum)
- Klatschmohn (Papaver rhoeas)
- Acker-Senf (Sinapis arvensis)
- Geruchlose Kamille (Tripleurospermum inodorum)
- Gemeine Kosmee / Schmuckkörbchen (Cosmos bipinnatus)
- Marokkanisches Leinkraut (Linaria maroccana)
- Bienenfreund / Phazelie (Phacelia tanacetifolia)
Für die finale Auswahl hatten die Forscher zwei Jahre lang mit Testflächen experimentiert, auf denen sie kommerzielle und selbst zusammengestellte Blühmischungen anbauten. Die Teammitglieder erfassten dann übers Jahr hinweg, welche und wie viele Bestäuber angelockt wurden. Dabei konzentrierten sie sich vor allem auf Hummeln, Solitärbienen und Schwebfliegen. Mit welchen Arten sie ihre Experimentalflächen bestückten, hatten sie zuvor anhand einer Literaturrecherche ermittelt, für die sie 447 Fachartikel zu Pflanzen-Bestäuber-Beziehungen ausgewertet hatten. Die Experimente fanden in einem Botanischen Garten in Wales statt, dessen Besucher zusätzlich die Optik der diversen Saatgutmischungen bewerteten.
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